Nachdem das mit großem Einsatz vorbereitete erste Frühjahrskonzert der United Voices pandemiebedingt abgesagt werden musste, folgte im Sommer ein weiterer Nackenschlag. Die sehr engagierte Chorleiterin Katharina Hack musste ihr Studium in Dortmund fortsetzen. Damit war unserem Chor neben den Probemöglichkeiten auch noch die Dirigentin abhanden gekommen. Aber was wäre der MGV, wenn nicht auch aus dieser Not eine Tugend gemacht worden wäre.
Der Siegelsbacher Tino Lauber sprang seinem Heimatverein aus Jugendjahren spontan zur Seite. Mit ihm hat der MGV nicht nur irgendeinen Ersatz, sondern einen ebenso jungen wie erfahrenen Chorleiter. Seit vielen Jahren leitet er beispielsweise sehr erfolgreich die Chöre in Sulzbach. Aufgrund des notwendigen Probentag-Wechsels von Freitag auf Donnerstag zerbrach leider die Kooperation mit Hüffenhardt. Und die Vorstandschaft musste eine weitere, schwere Entscheidung treffen.
So gibt es seit 2020 in Siegelsbach keinen reinen Männerchor mehr. An seine Stelle trat der gemischte Chor mit allen Stimmen, die bisher in den unterschiedlichen MGV-Chören mitsangen. Jung und alt, Siegelsbacher und „Auswärtige“, Männer und Frauen. Der Name „United Voices“ steht damit noch eindrücklicher für das, was wir sind: „Vereinte Stimmen“.
Seit Juni 2018 probten der junge gemischte Chor Siegelsbach, zunächst als gemeinsames Projekt mit VOKAlibitum aus Hüffenhardt. Der Auftritt beim Sängerfest im Ingelheimer Hof des MGV Bargen war das erste Ziel. Die Proben kamen auf beiden Seiten so gut an, dass die jeweiligen Vorstandschaften der beiden Männergesangvereine Siegelsbach und Hüffenhardt eine Chor-Kooperation vereinbarten.
Bei Auftritten in Bargen und Hüffenhardt ließ sich der Chor als Chor.poration ankündigen. Dieser Name blieb jedoch ein Provisorium. Nachdem Katharina Hack den Dirigentenstab übernommen hatte, wurde ein Marketingkonzept erarbeitet. In diesem Rahmen war der Ruf nach einem neuen gemeinsamen Namen unüberhörbar. Am 28. Juni 2019 fiel die Entscheidung zugunsten „United Voices“ für die „vereinten Stimmen“ der zwei Nachbarortschaften.
Im Jahr 1906 wurde der Männerchor als Abteilung des „Handwerkervereins Eintracht“ gegründet. Kurz darauf machte man sich als „Männergesangverein Eintracht“ selbstständig. Mit durchschnittlich 35 aktiven Sängern war der MGV eine feste Größe im Siegelsbacher Vereinsleben.
Bevorzugtes musikalisches Repertoire war über Jahrzehnte hinweg das deutsche Volkslied. Das schloss jedoch Ausflüge in die internationale Chorliteratur nicht aus. Besonders seit der Chorleiter-Ära „Rickert“ wagten sich die Sänger an Stücke in englischer, spanischer, französischer oder auch skandinavischer Sprache. Die meisten „Flying Voices“ waren blieben zusätzlich fester Bestandteil des traditionellen Chores. Angesichts doppelt langer Singstunden waren hier Ausdauer und Motivation angesagt. Aber auch in Siegelsbach machte der Zug der Zeit nicht Halt. Die stetig größer werdenden Lücken in der Sängerschar führten schließlich 2020 dazu, dass das Kapitel Siegelsbacher Männerchor vorerst beendet wurde. Der größte Teil der Sänger ist weiterhin im gemischten Chor „United Voices“ aktiv.
Auch aus Gründen der Chorleiterkapazitäten probten „Flying Voices“ und „MeloDiven“ seit 2013 gemeinsam. Das war dem Spaßfaktor durchaus zuträglich. Deutsche Baladen, rockige Hymnen bis hin zu Spirituals wurden einstudiert. Hier ein paar Beispiele aus dem Repertoire: „As“ von Stevie Wonder, „Applaus, Applaus“ von Sportfreunde Stiller, „Cello“ von Udo Lindenberg, „Engel“ von Rammstein, „Circle Of Life“ von Elton John, „Here, there and everywhere“ von John Lennon und viele mehr...
Flying Voices (1994-2013)
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MeloDiven (2003-2013)
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Wer hätte das bei Ihrem ersten Auftritt 1994 beim MGV Liederabend gedacht? Seitdem begeisterten die Flying Voices ihre weit über die Grenzen von Siegelsbach reichende Fangemeinde. Am liebsten mit bekannten A-Cappela-Stücken der Popmusik von Gruppen wie beispielsweise den „Wiseguys“ oder den „Prinzen“. Aber auch vor Stücken wie Schuberts „Ständchen“ machten sie nicht Halt und erweiterten so ständig ihr Repertoire. Dabei war das zwischenzeitlich fünzehnköpfige Ensemble sehr auf Qualität bedacht und erreichte 2003 das Prädikat „Leistungschor im Badischen Sängerbund“. | Alles begann mit einem 2003 auf vielfachen Wunsch durch den damaligen Chorleiter Mathias Rickert gegründeten Projektchor. Nach dem der erste Auftritt in Sinsheim-Rohrbach ein großer Erfolg war, beschlossen damals zehn junge Frauen, den Chor weiterzuführen. Innerhalb eines knappen Jahres war das Ensemble auf 25 Stimmen angewachsen und wurde auf der Mitgliederversammlugn 2004 ein offizieller Bestandteil des MGV „Eintracht“. Seitdem nannten sich die Damen selbstbewusst „MeloDiven“ und waren bald aus den MGV-Reihen nicht mehr wegzudenken. |